Haarlinge, Milben, Flöhe und Läuse findet man desöfteren im Fell der Ratte, die von verschiedenen Überträgern stammen: vom Menschen, von anderen Tieren, von Zimmerpflanzen oder von Futter und Einstreu. Im Fell sind dann kleine Pünktchen sichtbar, die sich möglicherweise nur schwer entfernen lassen. Weitere Kennzeichen sind ein häufiges Kratzen des Tieres, damit verbundene Verletzungen (Kratzer), Bluttröpfchen und braune Ablagerungen an den Ohren. Wenn Sie diese Anzeichen bei Ihrer Ratte beobachten, sollten Sie den Tierarzt kontaktieren, denn es gibt sehr viele Medikamente und Alternativprodukte gegen Parasitenbefall. Doch Vorsicht: Das Mittel gegen Ungeziefer lähmt das Zentralnervensystem der Parasiten. Wird zuviel verabreicht und gelangt es über den Speichel (durch Putzen des Fells) in den Organismus der Ratte, dann könnten auch bei ihr ähnlich bedrohliche Symptome auftreten. Die abgestorbenen Parasiten und Nissen sollte man daher mit einer feinen Bürste aus dem Fell entfernen, den Käfig und die möglichen Überträger desinfizieren. Bei Ratten bilden sich häufig gutartige, leicht entfernbare Tumore, vor allem im höheren Alter. Dies hat aber nichts mit der Züchtung durch den Menschen und für die Wissenschaft zu tun, sondern liegt - wie beim Menschen - in der genetischen Veranlagung. Ratten werden deshalb gerne in der Krebsforschung eingesetzt, weil viele Rattenstämme auf ihre Krebsanfälligkeit als gut erforscht gelten. So hat sich etwa gezeigt, dass die Tumorbildung oft von der Ernährung abhängig ist und dass das Erkrankungsrisiko bei einer übergewichtigen Ratte höher ist als bei einer Ratte, deren Gewicht im Normalbereich liegt. Das Übergewicht wird bei Ratten oft durch pflanzliche Eiweiße und Fette hervorgerufen. Das Gesäuge- und Gebärmutterkrebsrisiko kann durch eine kalorienarme Kost nach der Geburt der Jungtiere verringert werden. Entzündungen und Abszesse können ebenfalls Auslöser für Tumore verschiedener Art sein. Ratten können mit zunehmendem Alter an "grauem Star" erkranken. Ausserdem lässt mit der Zeit das Sehvermögen nach, doch die Tiere orientieren sich ohnehin am Geruch. Hier empfiehlt es sich, von einer Änderungen der Umgebung Abstand zu nehmen. Die Lähmung der hinteren Gliedmaßen stellt eine schon dramatischere Beeinträchtigung für das Tier dar. Die Parese (teilweise Lähmung) oder Paralyse (gänzliche Lähmung) betrifft meist ältere Tiere, setzt schleichend ein und schreitet rasch fort. Die betroffene Ratte hat jedoch offensichtlich keine Schmerzen, ausreichend Appetit und bewegt sich fort, indem sie die Hinterbeine nachzieht. Nur das Putzen des Fells ist wirklich beeinträchtigt. Für den Halter des Tieres ist es dennoch meist der Augenblick, die Ratte einschläfern zu lassen, weil er das Tier nicht mehr leiden sehen kann. Die bessere Alternative für die Ratte ist aber, die Umgebung durch den Rattenhalter "behindertengerecht" zu gestalten: Rampen statt Leitern, haltgebende Teppichfleckerln, fürsorgliche Pflege etc. Die Harder'schen Drüsen Diese liegen an Nase und Augen und sie sondern ein rötliches Sekret ab, das oft mit Blut verwechselt wird. Gründe für eine verstärkte Absonderung aus diesen Drüsen können Stress, eine beginnende Krankheit u.a. sein. Bitte mit Ratten bei JEGLICHEN Krankheitsanzeichen SOFORT einen Tierarzt aufsuchen, da zum Beispiel die - sehr häufig vorkommenden - Atemwegserkrankungen schnell in eine tödliche Lungenentzündung übergehen können.
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