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| Chinchillas sind neugierige, verspielte Tiere, die man so akzeptieren muss, wie sie sind. Nicht, dass man Nerven aus Stahl braucht, aber ein wenig Toleranz gegenüber diversen Lausbubenstreichen wird schon nötig sein. Ebenso ist ein gewisses Mass an Humor notwendig, der Tierfreund sollte nicht pedantisch oder putzneurotisch sein, und er soll gerne lachen! Denn man muss sich darauf gefasst machen, dass diese kleinen Wesen uns Menschen ganz schön auf Trab halten können. Wenn der Mensch nicht bereit ist, sich dem anzupassen, dann ist es besser, keine Chinchillas zu Hause aufzunehmen. Man sollte viele Dinge berücksichtigen, will man einen Chinchilla als Haustier, denn er ist nach wie vor ein halbes Wildtier: Als nachtaktives Tier benötigt er tagsüber Ruhe. Die richtige Ernährung ist sehr wichtig. Seinem Sozialverhalten entspricht es, dass er nie allein gehalten wird. Allerdings sollten sich nicht zuviele Tiere auf engem Raum drängeln müssen, denn sie können sehr aggressives Verhalten zeigen: Das bedrohlich wirkende Aufrichten des Körpers ist nur ein kleines Zeichen, es können folgen das Bespritzen des Artgenossen (oder auch des Menschen) mit Urin oder das Zubeißen. Sie brauchen sehr viel Bewegung, sodass ihnen ein Käfig oftmals nicht ausreicht. Gewähren Sie den Chinchillas gelegentlich einen Freilauf in ihrer Wohnung. Dem Wesen des Chinchillas in freier Natur entspricht es, sich in der Dämmerung und in der Nacht auf Futtersuche zu begeben. Dieses typische Verhalten wird auch in einer Wohnung beibehalten. Der sogenannte "Probebiss" hilft, Essbares von Ungeniessbarem zu unterscheiden. Ausserdem ist er nicht als Streicheltier für kleine Kinder geeignet, denn seine ursprüngliche Zutraulichkeit dem Menschen gegenüber ging durch dessen gnadenloses Jagdverhalten verloren und schlug in Menschenscheu, Schreckhaftigkeit und Fluchtbereitschaft um. Folglich sollten nur wahre Tierliebhaber in Erwägung ziehen Chinchillas aufzunehmen. In der Regel sind Chinchillas sehr reinliche Tiere. Ihr Fell pflegen sie mit einem täglichen "Sandbad": Sie wälzen sich dabei genüsslich in einem feinen, staubfreien Sand, wodurch ihr Fell von Schmutz befreit wird. Dieser Sand ist unter "Chinchilla-Sand" im Zoofachhandel erhältlich. Sie brauchen viel Platz in ihrem Käfig, der am besten 2 x 1 x 1,5 Meter (LxBxH) messen sollte. Es sind sogar große Gehege im Baukastensystem erhältlich, hier muss aber darauf geachtet werden, dass alle Plastikteile entfernt werden. Wichtig ist auch die richtige, artgerechte Einrichtung: Sitzplätze auf mehreren Ebenen, künstliche Höhlen oder Grotten sollten vorhanden sein. Holzteile, wie z.B. die Schlafhäuschen, sollten möglichst hart und unbehandelt sein, weil sie sonst angefressen werden. Als Nagematerial bieten Sie am besten ausgesuchte (ungespritzte, unbehandelte) Äste an. Neben dem Spezial-Chinchillasand für die Fellpflege sollte die Grundeinstreu aus gereinigten Stroh-, Rindenschnitzeln oder entstaubten Hobelspänen bestehen. Der Käfig soll an einem ruhigen Platz aufgestellt werden, es empfiehlt sich, direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, den Raum trocken und nicht zu warm zu halten. Frischluft ohne Durchzug ist wichtig; eine Haltung im Freien kommt bei unserem Winter nicht in Frage.
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