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Greenpeace: Japanischer Walfang belastet Umwelt und Staatshaushalt
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Millionen Subventionen für Walabschuss, während unverkäufliches Walfleisch in Kühlhäusern lagert
Anlässlich des heutigen Auslaufens der japanischen Walfangflotte zur wissenschaftlichen Wal-Jagd im Südpolarmeer, fordert Greenpeace gemeinsam mit 18 weiteren Nichtregierungsorganisationen die japanische Regierung erneut auf, das kostspielige Walfangprogramm endlich zu beenden. Die Fangflotte plant in den nächsten drei Monaten den Abschuss von bis zu 935 Zwergwalen. Zusätzlich stehen auch 50 Finnwale auf der Abschussliste, die auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als stark gefährdet eingestuft sind. Seit Jahren hält Japan auf Kosten der Umwelt und der japanischen Bevölkerung am Walfang fest. Wie Greenpeace-Recherchen ergeben, widmete die japanische Regierung im letzten Jahr umgerechnet 16,3 Millionen Euro (1,8 Milliarden Yen) aus dem Fond zum Wiederaufbau nach der Tsunami-Katastrophe um, um die Schulden der tief in die roten Zahlen geratenen Walfangindustrie zu bezahlen. Eigentlich soll der Verkauf von Walfleisch die Kosten für das Forschungs-Walfangprogramm im Südpolarmeer abdecken, doch das funktioniert schon seit 2001 nicht mehr. In Kühlhäusern lagern derzeit mehr als 5.000 Tonnen unverkäufliches Walfleisch, dafür wurden über 1.200 Wale sinnlos getötet, stellt Antje Helms, Meeresbiologin bei Greenpeace, die weiteren Ergebnisse der Greenpeace-Recherche vor. Pro Kopf isst jeder Japaner durchschnittlich nur 25 Gramm Walfleisch im Jahr, das entspricht einem Viertel Tafel Schokolade - der Verzehr von Walfleisch in Japan ist damit auf ein Rekordtief gesunken. Weiters zeigen Greenpeace-Recherchen auf, dass eine finanzielle Vereinbarung der Regierung mit der Japanischen Fischereibehörde (FAJ) besteht. Bis zu 90 Prozent des Defizits der Walfangflotte sollen in den nächsten drei Jahren aus Steuergeldern bezahlt werden. Hierfür wird Geld aus dem so genannten Profitable Fisheries Support Project angezapft, das eigentlich dafür bestimmt ist, rentabel arbeitenden Kleinfischern ein Darlehen für die Umrüstung auf treibstoffsparende Schiffsmotoren zu geben und ihre Investitionsdefizite für drei Jahre lang aufzufangen. Das Japanische Institut für Walforschung (ICR), Betreiber der Walfangflotte, wurde ebenfalls mit Subventionen durch Steuergeld unterstützt, um das völlig veraltete Walfangfabrikschiff Nisshin Maru für die nächsten zehn Jahre seetüchtig zu erhalten. Die japanische Walfangindustrie hält sich nur deshalb noch über Wasser, weil sie quasi verstaatlicht wurde - freigekauft mit Steuergeldern, die eigentlich für wichtigere Zwecke verwendet werden sollten, wie für den Wiederaufbau in der Katastrophenregion nach dem verheerenden Tsunami, kommentiert Helms. Anfang des Monats zog Südkoreas Regierung seine Pläne für ein wissenschaftliches Walfangprogramm zurück. Dies zeigt eindeutig, dass der Forschungswalfang am Ende ist, so Helms abschließend. Die japanische Regierung muss endlich der Realität ins Auge schauen und seinen internationalen Ruf wiederherstellen, indem sie das Walfang-Affentheater ein für allemal beendet. Weitere Meldungen
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