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Happy End für Gorillababy Kiki
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Kinderärzte des Universitätsklinikums Heidelberg behandeln erfolgreich in provisorischer Intensivstation Affenmädchen wieder wohlauf
Gorillamädchen Kiki ist wieder gesund und munter Die Lebensgefahr ist vorbei, dem Gorillababy Kiki geht es wieder gut: Vor einem Monat im Heidelberger Zoo geboren, ist das Gorillamädchen seit dem sechsten Lebenstag als Notfall von Ärzten des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg erfolgreich behandelt worden. In einer provisorischen Intensivstation im Zoo versorgte ein Team aus Kinderärzten, Kinderkrankenschwestern, Tierärztin, Tierpflegern und Mitarbeitern der Klinikumsapotheke die kleine Kiki. Vielseitige Kooperationen zwischen Kinderklinik und Zoo Bereits vor drei Jahren hatten die Ärzte und Pfleger des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin ein Gorillababy notfallmedizinisch versorgt: Kissa litt kurz nach der Geburt an Blutvergiftung und Lungenentzündung. Auch sie konnte gerettet werden und lebt inzwischen in der Wilhelma in Stuttgart. Auch bei weniger dramatischen Erkrankungen von Affenkindern werden die Ärzte manchmal zu Rate gezogen. "Aufgrund der anatomischen und physiologischen Ähnlichkeiten kann ein Affenkind die gleichen Infektionskrankheiten bekommen wie seine menschlichen Verwandten", erklärt Professor Dr. Georg Hoffmann, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin. Von einer weiteren Kooperation profitiert der "Kinderplanet", eine Betreuungseinrichtung der Klinik für Geschwister von kranken Kindern: Zoomitarbeiter bringen als "Zooschwärmer" Tiere mit, natürlich nur solche, die ungefährlich sind und auch keine Allergien auslösen können, z. B. eine Schildkröte oder ein Küken. Wenn von ärztlicher Seite nichts dagegen spricht, können auch die erkrankten Kinder dabei sein. Außerdem stellt der Zoo Freikarten für kleine Patienten und deren Geschwister. "Damit möchten wir uns für die engagierte Hilfe bedanken", sagt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. Gorilla-Intensivbehandlung lief wie bei Menschenbaby ab "Als wir am 30. April in den Zoo gerufen wurden, war Kiki völlig ausgetrocknet. Sie hatte nach der Geburt wohl viel zu wenig Milch zu sich genommen und zeigte kaum noch Lebenszeichen", erinnern sich die Kinderärzte Dr. Clemens Stockklausner und PD Dr. Peter Ruef. "Das Gorillababy zeigte ein Lungen- und Kreislaufversagen und musste intubiert und für einen Tag künstlich beatmet werden. Im Verlauf entwickelte Kiki eine schwere Lungen- und Darmentzündung. Sie konnte dadurch tagelang keinerlei Nahrung zu sich nehmen und musste vollständig über einen zentralen Venenkatheter ernährt werden." Die Intensivbehandlung bei Kiki lief wie bei einem menschlichen Baby ab, die Zoomitarbeiter erhielten einen Crash-Kurs in Neugeborenen-Intensivversorgung. "Ohne die Mithilfe aller Beteiligten wäre die Behandlung nicht möglich gewesen", erklärt Dr. Clemens Stockklausner. Engagierte Helfer machten die Rettung möglich Das Team des Zoos aus Direktor Dr. Klaus Wünnemann, Tierärztin Kerstin Jurczynski und Tierpflegern Anke Jakob, Bernd Kowalsky und Manfred Barz pflegten Kiki rund um die Uhr. Das Rote Kreuz organisierte ein tragbares, ausgemustertes Beatmungsgerät. Die Klinikumsapotheke lieferte Medikamente und Infusionen zur künstlichen Ernährung. Das Zentrallabor der Klinik sowie das hämatologische Labor der Kinderklinik ermittelten wichtige Blutwerte, der Zoo stellte Verbrauchsmaterialien wie Spritzen, Kanülen und Verbände zur Verfügung. "Wir danken dem Team des Klinikums für seinen unermüdlichen Einsatz und sind überglücklich, dass es Kiki wieder gut geht", freut sich Dr. Klaus Wünnemann. "Ich kann mir keine bessere und engagiertere Betreuung vorstellen als sie unsere Kiki erfahren hat. Bei diesen Ärzten ist jedes Neugeborene in den besten Händen." Das Gorillababy trinkt inzwischen fleißig aus der Flasche und hat auch gelernt, am Babyschnuller zu saugen. "Jetzt hoffen wir, dass sich Kiki noch weiter erholt und wir sie wieder in die Gorillagruppe eingliedern können." www.uni-heidelberg.de
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