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Mehr als zehn seltene Zwergelefanten auf Borneo vergiftet
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Im malaysischen Teil der Insel Borneo wurden innerhalb von zwei Wochen zehn Zwergelefanten tot aufgefunden.
Den Wildhütern im malaysischen Bundesstaat Sabah boten sich Ende Januar trauriger Bilder: Ein drei Monate altes Kalb betastet am Straßenrand seine tote Mutter mit dem Rüssel und versucht sie aufzuwecken. Weitere Zwergelefanten liegen starr am Abgrund einer schlammigen Böschung. Sie sind heruntergestürzt. Aus ihren Körperöffnungen fließt Blut. Dr. Sen Nathan, der leitende Tierarzt des Sabah Wildlife Department sieht einen direkten Zusammenhang der Todesfälle. Äußere Verletzungen, etwa durch Schüsse, konnte er nicht erkennen. Die starken Blutungen sprechen für Vergiftungen durch Menschenhand. Die bisherigen Obduktionen konnten die Massen-Vergiftungs-These bestärken, weitere Laborergebnisse stehen aktuell noch aus. Jetzt sind drei weitere Elefanten tot in dieser Region aufgefunden worden, so dass die Zahl auf 13 gestiegen ist. Für Dr. Sen Nathan ist dies, wie auch für internationale Artenschutzorganisationen, eine schwarze Stunde des Artenschutzes. Denn die Zwergelefanten von Borneo, auch pygmy-elefants genannt, gehören zu den bedrohten Tierarten. Weltweit gibt es weniger als 2000 Individuen, 95% von ihnen leben in Sabah. Bisher waren sie dort halbwegs geschützt im Vergleich zu den Nachbarbundesstaaten Sarawak und Kalimantan, wo die Regenwaldabholzung bereits schwerste Zerstörungen in ihrem Lebensraum hinterlassen haben. Wer diese Tiere vergiftet hat und warum, ist momentan noch unklar. Der SAVE Wildlife Conservation Fund fordert die lokalen Behörden auf, den Fall mit Nachdruck aufzuklären und die Täter so schmerzlich zu bestrafen, dass sich solch ein Fall nicht mehr wiederholt. Von Insidern wurde der Verdacht geäußert, dass die Elefantenmorde auf das Konto der Plantagenbesitzer gehen, denen die Zwergelefanten ein Dorn im Auge sind. Die Tiere nutzen die Palmölplantagen als Wanderkorridor und zerstören dabei die Plantagen. Das ist die zwingende Konsequenz aus der Tatsache, dass Palmölplantagen immer tiefer in den Lebensraum der Elefanten eindringen. Sie zerschneiden Wanderrouten der Tiere und zerstören ihre Lebensgrundlage. Für die These, dass möglicherweise Ölpalmplantagenbesitzer für die Elefantenmorde verantwortlich sein könnten, spricht, dass es keine Anzeichen von Wilderei gibt. Weder Stoßzähne, noch Fleisch wurden entwendet. Fest steht, dass auf den Palmölplantagen in der Vergangenheit die Tiere nicht nur vertrieben wurden, sondern auch immer wieder getötet. Ob dieser Mensch-Tier-Konflikt auch diesmal die Ursache der Vergiftungen ist, muss noch geklärt werden. Der SAVE Wildlife Conservation Fund fordert ein sofortiges Moratorium für den Ausbau der Palmölplantagen. Ein solches Moratorium wurde zwar in den letzten zwei Jahren mehrfach von der Regierung angekündigt, jedoch nie durchgesetzt. Ob diese Versprechen womöglich nur dazu dienen, die Naturschutzorganisationen und Anti-Palmöl-Aktivisten zum Schweigen zu bringen, ist fraglich. Weiterhin fordert SAVE den WWF, der in dieser Gegend sehr aktiv ist, auf, sich die Aufklärung des Verbrechens und vor allem für den zukünftigen Schutz der Elefanten einsetzen. Dennoch ist dieser Fall von besonderem öffentlichem Interesse, weil die Zwergelefanten eine der Haupt-Touristenattraktionen auf Sabah sind. Wenn sich die lokale Justiz nicht intensiv um die Aufklärung dieses Falls kümmern, sehen Branchenkenner die Prognosen für den Tourismus auf Sabah eher als schlecht an. Denn erfahrungsgemäß lassen sich viele ausländische Touristen von einem rohen und gefühlskalten Umgang mit Tieren abschrecken. Weitere Meldungen
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